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Berlin ist eine Reise wert – auch für blinde und stark sehbehinderte Menschen

Berlin ist eine Reise wert – auch für blinde und stark sehbehinderte Menschen

von Jochen Dargegen

 

Einheitliches Fazit der 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Berlin-Fahrt des Blinden- und Sehbehindertenvereins (BSV) Bocholt-Borken war: Berlin ist auch für sehgeschädigte Menschen eine Reise wert. Wichtig ist nur, dass die Führungen und Besichtigungen blindengerecht vorbereitet sind, soll heißen, dass die sehbehinderten Berlin-Besucher von wortgewandten und fantasievollen Führern durch Berlin geführt werden.

In der Zeit vom 19. bis 23.09.2009 fuhren Mitglieder des BSV Bocholt-Borken, darunter auch ein taubblindes Mitglied, und deren Begleitpersonen nach Berlin, um die Bundeshauptstadt mit ihren vielfältigen Sehenswürdigkeiten besser kennenzulernen. Dieser Besuch war zugleich Höhepunkt und Abschluss der Aktivitäten aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des Vereins. Die gesamten fünf Tage wurden begleitet von fantastischem Spätsommerwetter.

 

Nach der Hinfahrt am Samstag bot der Sonntag gleich den emotionalen Höhepunkt der Reise. Eher zufällig als geplant geriet die Gruppe auf ihrem Weg zur Besichtigung des Reichstagsgebäudes in den Trubel beim Zieleinlauf des Berlin-Marathons am Brandenburger Tor. Life erlebte man den Jubel um den Marathonsieger, Heile Gebr Selasi, die anderen Spitzenläufer und -läuferinnen sowie die über 40.000 Teilnehmer mit. „Auch für einen Vollblinden war es ein ganz besondneres Erlebnis, diese Atmosphäre des Berlin-Marathons einmal kennen zu lernen“, sagte Jochen Dargegen als blinder Teilnehmer.

Auf dem Programm des fünftägigen Aufenthaltes standen Führungen durch das Reichstagsgebäude und den Deutschen Bundestag, durch das DDR-Museum, das Wachsfigurenkabinett von Madame-Tussaud sowie eine Spree-Landwehr-Kanal-Schiffsrundfahrt. Die Gruppe hatte das seltene Glück, in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages gelassen zu werden und auf einem Abgeordnetenstuhl „Probesitzen“ zu dürfen.

Äußerst beeindruckend waren die lebensechten Nachbildungen prominenter Künstler, Politiker und Sportler im Wachsfigurenkabinett. „Weil wir alle Figuren betasten durften, bekamen wir eine reale Vorstellung von der jeweiligen Person und können uns nun eine Kanzlerin Merkel, den Papst, Boris Becker oder Madonna wesentlich konkreter vorstellen, auch wenn wir diese Personen nie gesehen haben“, sagte Dargegen. Ebenso vermittelte das DDR-Museum einen realistischen Einblick in die Alltagswelt der Menschen in der früheren DDR. Denn auch hier gab es eine Ausstellung zum Anfassen. Die Besucher durften sich in einen Trabi setzen oder in das Sofa eines typischen DDR-Wohnzimmers. Dabei erhielt die Gruppe ausführliche Hintergrundinformationen über das Leben in der DDR von einem Museumsführer, der die DDR-Zeit persönlich miterlebt hat.

Der Besuch des Kaufhaus des Westens und der Verzehr einer echten Berliner Currywurst rundeten am letzten Besuchstag diese erlebnisreiche Fahrt ab, und nachmittags startete man dann zur Rückreise. Einheitlicher Tenor aller mitgefahrenen sehgeschädigten Personen war, dass Berlin eben immer eine Reise wert ist, aber auch, dass diese Fahrt sehr viel zum intensiveren Kennenlernen der Mitglieder im Verein beigetragen hat.

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