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Herzrasen im dunklen Café – das „Café Lichterlos“ des Blinden- und Sehbehindertenvereins hat geöffnet

Herzrasen im dunklen Café

 

Das „Cafe Lichterlos“ des Blinden- und Sehbehindertenvereins hat geöffnet. Es gibt bereits 500 Vorbestellungen.

Aus dem Stadtkurier von Juni 2009

 

Bocholt (es). Und plötzlich ist es dunkel. Stockdunkel. Während Jo­chen Dargegen uns zu unserem Tisch geleitet, beginnt mein Herz zu rasen und ein beklemmendes Gefühl über­kommt mich. Ich bin im „Café Lich­terlos", das der Blinden- und Sehbe­hindertenverein Bocholt-Borken (BSV) anlässlich seines 60-jährigen Bestehens anbietet.

Das Café befindet sich in einem völlig abgedunkelten Raum des August-Vetter-Berufskollegs. „Wir möchten Sehenden ein Stück unseres Alltags vermitteln“, hatte Jochen Dargegen, der Vorsitzende des BSV, vor Betreten der völligen Dunkelheit erklärt. Wie schwierig dieser Alltag ist, erfahren die rund 15 Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung am eige­nen Leib.

Während wir zu fünft am Tisch Platz nehmen und Jochen Dargegen unsere Bestellungen aufnimmt, ver­sucht jeder auf seine Weise, mit der neuen Situation fertig zu werden. Bei mir sieht es so aus, dass ich zunächst zwanghaft – und natürlich vergebens – versuche, etwas zu sehen. Dann ver­lege ich mich aufs Sprechen und tau­sche mich mit meinen Tischnachbarn aus. Ich bin ein wenig beruhigter, als mir Adolf Radstaak versichert, dass auch er etwas Herzrasen hat. Als Jo­chen Dargegen uns dann vorsichtig den Kuchen durchreicht und ich mich damit beschäftigen kann, ein mundgerechtes Stück abzutrennen, wird es besser. Vielleicht auch, weil meine Tischnachbarn und ich ange­sichts der eigenen Unfähigkeit, ver­nünftig zu essen, ins Scherzen kom­men. Glücklicherweise hat die Stadt­sparkasse Bocholt, die die Veranstal­tung gesponsert hat, auch Schürzen gestellt.

Bei aller Heiterkeit steht dennoch die Frage im Raum: Wie kann man sich daran gewöhnen blind zu sein? Jochen Dargegen, der uns mittlerwei­le gekonnt auch heißen Kaffee und andere Getränke gebracht hat, und nicht von Geburt an blind war, räumt ein: „Es ist nicht einfach, doch ich habe erkannt, dass ich das Beste daraus machen muss.“

Dazu gehört auch Veranstaltungen mit dem BSV wie das „Café Lichter­los“ zu organisieren. Dessen Besuch ist an diesem Wochenende, 13. und 14. Juni, und an den folgenden Wo­chenenden, 20. und 21., sowie 27. und 28. Juni, in der Zeit vor 17 Uhr möglich.

 

In der Woche können sich Interessierte bei Jochen Dargegen unter Telefon 02871 - 13705 melden. Es lohnt sich. Denn im „Café Lichterlos“ gibt es neben Kaffee und Kuchen eine Erfahrung, die garantiert nicht so schnell vergessen wird.

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